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Bauliche Mängel weiterhin im Fokus der Kritik

Am Samstag, 6. Januar 2024 fand die Jahreshauptversammlung im Löschbezirk Hangard statt. Neben den aktiven Feuerwehrangehörigen waren auch die stellvertretenden Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen Tobias Hans und Kevin Kolmen sowie der Beigeordnete der Kreisstadt Neunkirchen Thomas Hans der Einladung ins Hangarder Feuerwehrgerätehaus gefolgt.

In seinem Jahresbericht konnte Löschbezirksführer Björn Braun über die Entwicklung im vergangenen Jahr berichten. Durch die Übernahme von zwei Jugendfeuerwehrangehörigen stieg die Zahl der aktiven Feuerwehrangehörigen auf 40. Die Ehren- und Altersabteilung des Löschbezirks zählt sechs Mitglieder. Das Einsatzjahr verlief mit 26 Einsätzen im Vergleich zu den letzten Jahren sehr ruhig. In insgesamt 25 Übungen waren 475 Feuerwehrangehörige in 1425 Stunden vertreten. Hinzu kommen 10 Dienstbesprechungen bei denen 68 Feuerwehrangehörige in 238 Stunden vertreten waren. Weitere sieben Sitzungen fanden auf Ebene der Neunkircher Gesamtwehr und 17 Sitzungen mit Ortsvorsteher und anderen Vereinen statt. Neben dem Feuerwehr- und Oktoberfest als eigene Festveranstaltungen beteiligte sich der Löschbezirk in der Dorfgemeinschaft unter anderem bei der Aktion „saarland picobello“, dem St. Martinsumzug und unterstützte mit Personal bei mehreren Festveranstaltungen diverser Vereine.

In seinen Grußworten bedankte sich Thomas Hans im Namen der Stadtverwaltung bei allen Feuerwehrangehörigen für ihr geleistetes Engagement im vergangenen Jahr und den Hochwassereinsatz in der ersten Januarwoche des neuen Jahres. In einem kurzen Ausblick gab er auch einen Einblick hinsichtlich der weiteren Entwicklung zur Förderung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Derzeit sind verschiedene Ideen, etwa die Erarbeitung eines Feuerwehrwerbekonzepts, Aufwandsentschädigungen für die Teilnahme am Einsatz- und Übungsdienst, weitere Vergünstigungen bei der Nutzung städtischer Einrichtungen und ein Ausbau der digitalen Ausstattung in den Feuerwehrgerätehäuser im Gespräch. Final Bedarf es hierzu noch fertigen Konzepten und Haushaltstiteln sowie einer Zustimmung durch den Stadtrat. Dies alles sei keinesfalls als Bezahlung zu verstehen, sondern als einen Beitrag zur Würdigung des geleisteten Ehrenamtes, betonte Hans hierzu.

Im Verlauf der weiteren Aussprache mit dem Beigeordneten rügten die Feuerwehrangehörigen erneut die vorhandenen baulichen Mängel im und rund um das Feuerwehrgerätehaus. Weiterhin tropft durch eine undichte Decke Wasser in Fahrzeughalle und Herrentoilette. Hinzugekommen ist nun auch der Eintritt von Wasser im Bereich des Schulungsraums und eines Flurs. Der Boden der Fahrzeughalle sei uneben und sanierungsbedürftig. In Senken sammelt sich regelmäßig Wasser, etwa wenn dort nasse Einsatzfahrzeuge abgestellt werden, was neben einer potenziellen Unfallgefahr für die Feuerwehrangehörigen auch eine Gefahr für die Bausubstanz und das vorhandene Inventar darstellt. Hier sei es in der Vergangenheit bereits zu Beschädigungen gekommen. Als deutlich dramatischer stellt sich die Situation nach wie vor in der Feuerwehrgarage neben der Ostertalhalle da. Diese befindet sich weiterhin in einem baulich „katastrophalen“ Zustand. Die Halterung des Garagentors ist aus der Wand gerissen, die Elektrik in einem nicht mehr zeitgemäßen Zustand. Ein offenliegender Sicherungskasten ohne eigene Absicherung und zum Teil freiliegende elektrische Leitungen stellen neben einer Brandgefahr auch die Risiken eines elektrischen Stromschlages dar. Zudem kommt es durch die Feuchtigkeit und regelmäßigen Wassereintritt zur Bildung von Schimmel und Rost sowie einer Beschädigung des vorhandenen Inventars. Ebenfalls gerügt wurde der fehlende Platz für neue weibliche Feuerwehrangehörige, für die in der Damenumkleide derzeit kein freier Platz mehr zur Verfügung steht, da alle zur Verfügung stehenden Spinte belegt sind. Einige Feuerwehrangehörige nannten die zwischen 2018 und 2021 getätigten An- und Umbauarbeiten im Wert von mehr als einer halben Million Euro gar „nicht zukunftsgemäß“. Das fehlende Mitspracherecht der Feuerwehrangehörigen bei der Planung und die nicht beachtete Entwicklung etwa im Hinblick auf anstehende Übernahmen weiblicher Jugendfeuerwehrangehöriger in die Einsatzabteilung hätten keine Probleme gelöst, sondern sie nur kurzfristig verschoben. Auch der allgemein im Feuerwehrgerätehaus vorhandene mangelnde Platz stand in der Kritik, was zuletzt auch fehlende Möglichkeiten für die Jugendfeuerwehr zur Folge hat. Zuletzt wurde auch der Fortschritt bei der Schaffung von „Feuerwehrparkplätzen“ am Feuerwehrgerätehaus und die Parksituation gegenüber der Feuerwehrausfahrt bemängelt, wo regelmäßig trotz dem aufgrund der zu geringen Fahrbahnbreite bestehenden Parkverbots abgestellte Fahrzeuge die Ein- und Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge behindern. Der Beigeordnete Thomas Hans kündigte an, schnelle Lösungen zu finden, wo es möglich ist und zusammen mit den Feuerwehrangehörigen Lösungen für langfristige Problemstellungen schaffen zu wollen.

Schlechte Nachrichten gab es zunächst auch durch die Neunkircher Feuerwehrführung. Die für das Jahr 2024 geplante Neubeschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeuges im Löschbezirk Hangard muss wegen der hierfür nötigen finanziellen Mittel auf das kommende Jahr verschoben werden. Hier sei dann die Beschaffung von fünf baugleichen Mannschaftstransportfahrzeugen für die Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen anvisiert. Mit der Erstellung der Ausschreibung für die Ersatzbeschaffung des Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 soll hingegen planmäßig in diesem Jahr begonnen werden. Aufgrund der immer noch schwierigen Liefersituation bei den Herstellern von Feuerwehrfahrzeugen kann das Datum der Auslieferung jedoch noch nicht abgeschätzt werden. Auch die Ersatzbeschaffung eines Gerätewagen-Atemschutz für den Löschbezirk Wiebelskirchen sei mit Förderung durch den Landkreis Neunkirchen in Planung. Ausgeliefert werden soll im Fuhrpark der Feuerwehr Neunkirchen in diesem Jahr jedoch ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 10 im Löschbezirk Wiebelskirchen und ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 3000 für den Löschbezirk Münchwies. Defekte an den Löschgruppenfahrzeugen der beiden Löschbezirke, die einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuteten, machte eine vorgezogene Ersatzbeschaffung notwendig. Ebenfalls ausgeliefert werden soll noch in diesem Jahr planungsgemäß ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 10 für den Löschbezirk Wellesweiler.

Erfreuliches hatte der Jugendfeuerwehrbeauftragte Nikolas Klein in seinem Jahresbericht zu melden: Weiterhin gehören der Jugendfeuerwehr im Löschbezirk Hangard 23 Mitglieder an, von denen mit 13 mehr als die Hälfte weiblich sind. In 29 Diensten und Veranstaltungen waren im Jahr 2023 459 Jugendfeuerwehrangehörige in 3357 Stunden vertreten. Im Mai konnte man bei der Kreisjugendfeuerwehrolympiade zusammen mit den Jugendfeuerwehren aus Wiebelskirchen und Ludwigsthal den 3. Platz in der Altersklasse 10-13 Jahre und sogar den 2. Platz in der Altersklasse 13-16 Jahre unter mehreren hundert teilnehmenden Jugendfeuerwehrangehörigen aus dem ganzen Landkreis erreichen. Im Sommer fand ein gemeinsames Zeltlager mit der Jugendfeuerwehr Wiebelskirchen statt, bei dem acht Jugendfeuerwehrangehörige nach einer erfolgreichen Prüfung die Jugendflamme der Deutschen Jugendfeuerwehr in der Stufe 1 verliehen werden konnte. Beim stadtweiten Berufsfeuerwehrtag im September wurde mit 23 Teilnehmern der Jugendfeuerwehr ein neuer Rekordwert für den Löschbezirk aufgestellt. In diesem Rahmen plante der Löschbezirk auch die Jahreshauptübung der Neunkircher Gesamtjugendwehr. Für sein mehr als 35-jähriges ununterbrochenes und besonderes Engagement um die Jugendfeuerwehr wurde dem Stadtjugendbeauftragten Peter Appelt aus dem Löschbezirk Hangard mit der goldenen Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr die bundesweit höchste Ehrenauszeichnung im Jugendfeuerwehrwesen verliehen. Klein nutzte auch die Chance, um sich bei allen zu bedanken, die die Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr unterstützt haben und ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre. Auch dankte er bei dieser Gelegenheit den Löschbezirken innerhalb der Feuerwehr Neunkirchen und dem Löschbezirk Ost der Feuerwehr Illingen, die mit der Bereitstellung von Mannschaftstransportfahrzeugen viele Veranstaltungen überhaupt erst ermöglicht haben. Gerügt wurden von ihm weiterhin die im Löschbezirk fehlenden Kapazitäten zum Transport von Jugendfeuerwehrangehörigen und -betreuern, der Platzmangel im Gerätehaus und die daraus resultierenden nicht vorhandenen Möglichkeiten einer kinder- und jugendgerechten Ausstattung und Jugendpflege.

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